16.06. Blick nach Japan – „Zur wirtschaftlichen Lage in Japan heute“


 

2. Vortrag der Reihe

Dienstag, 16. Juni 2009, 19:00 c.t., Hörsaal 3, Universität Regensburg

„Zur wirtschaftlichen Lage in Japan heute“

Prof. Dr. Franz Waldenberger

Professur für Wirtschaft Japans

Ludwig-Maximilians-Universität MÜnchen

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Prof. Dr. Franz Waldenberger beim Vortrag


Die Begrüßung und Einführung übernahm der Mitveranstalter,
Prof. Dr. Stepan Bierling, Lehrstuhl für Internationale Politik
der Unversität Regensburg, zugleich in seiner Eigenschaft
als Prorektor der Universität Regensburg

Der Vortragende gab einen Überblick über die Entwicklung der japanischen Wirtschaft in den vergangenen 20 Jahren, stellte den tiefen Einbruch nach dem Platzen der „Bubble-Economy“ 1991 dar, auch als „die verlorenen 10 Jahre“bekannt. Er schilderte sodann die Erholung der japanischen Wirtschaft bis zur derzeitigen weltweiten Finanzkrise, die Japan als ein sehr stark von der produzierenden Industrie abhängiges Land noch mehr als die Bundesrepublik Deutschland betrifft. Man geht von einem Fall des BIP um 6 % aus. Allerdings stehen auch in Japan die Anzeichen auf Erholung in den nächsten Jahren. Japan hat eine weit höhere Staatsverschuldung als die OECD-Länder, die allerdings durch den fast auf Null stehenden Basiszinssatz besser als bei europäischen Ländern zu schultern ist.



Der Präsident der DJG Regensburg, Herbert Eichele, bedankt sich beim Vortragenden

Nach dem Vortrag wird in der Uni-Pizzeria im kleineren Kreis mit dem Referenten
weiter diskutiert. Dabei auch Frau Mayumi Takamura, Lektorin für Japanisch an der
Universität Regensburg und Mitveranstalterin dieser Vortragsreihe

Auch der derzeit als Gastforscher an der LMU in München tätige Prof. Toru Iwami, den
Prof. Waldenberger mitgebracht hatte, beteiligte sich an der Diskussion, hier im Gespräch
mit unserem Präsidiumsmitglied Frau Dr. Doris Simon

Die japanisch-deutschen Beziehungen


Vor fast 150 Jahren, am 24.01.1861, wurde der erste völkerrechtliche Vertrag zwischen Deutschland – damals dem Königreich Preußen – und Japan geschlossen. Er stand unter der Präambel: „Es soll ewiger Friede und bestaendige Freundschaft bestehen zwischen Seiner Majestaet dem Koenige von Preuszen und seiner Majestaet dem Taikuhn von Japan, ihren Erben und Nachfolgern, sowie auch zwischen den beiderseitigen Unterthanen.“ Zeit also, einen Blick auf dieses Land zu werfen, mit dem Deutschland in der Tat – bis auf eine kurze Zeitspanne während des ersten Weltkrieges – dauernd gute und freundschaftliche Beziehungen pflegte und weiter aufrecht erhält, das bis vor Kurzem auch der wichtigste asiatische Handelspartner der Bundesrepublik Deutschland war, erst jüngst in dieser Rolle von der VR China abgelöst, und für das Deutschland noch immer der wichtigeste europäische Handelspartner ist.

Der Referent

Prof. Dr. Franz Waldenberger studierte Volkswirtschaftlehre in Heidelberg, Köln und Tokyo. Er promovierte 1990 und habilitierte sich 1996 an der Universität zu Köln.

Nach Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatswissenschaftlichen Seminar der Universität zu Köln, im Stab der Monopolkommission und am Deutschen Institut für Japanstudien, Tokyo, ist er seit November 1997 Inhaber der Professur für Japanische Wirtschaft am Japan-Zentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Mitglied der Fakultät für Kulturwissenschaft und der Fakultät für Betriebswirtschaft.

Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Wirtschaft Japans, vergleichende Analyse von Wirtschaftssystemen, Corporate Governance und Internationales Management.