Ikebana-Workshop 2016

 
Ikebana von Frau Mühlbauer


Die Sogetsu Ikebana-Meisterin, Frau Angelika Mühlbauer

Aus wenigen Zweigen und Blüten kunstvolle Arrangements gestalten – wie das geht, zeigte die Ikebana-Meisterin Angelika Mühlbauer aus München den Teilnehmerinnen eines von der DJG Regensburg organisierten Workshops am 25. September 2016. Mühlbauer gehört der Sogetsu-Schule an, die 1926 von Sofu Teshigahara gegründet worden war. Nach einer kurzen theoretischen Einführung durften sich die 15 Teilnehmerinnen – nahezu alle Ikebana-Neulinge – selbst ans Werk machen. Mühlbauer hatte dazu Liguster-, Kirschlorbeer- und Zwergmispelzweige sowie Zinnienblüten in verschiedenen Farben mitgebracht. Mithilfe eines Steckigels (Kenzan) aus Metall wurden diese in den Blumenschalen arrangiert. „Ein glatter Boden ist bei der Schale wichtig“, erklärte die Ikebana-Meisterin. Der Kenzan sollte nicht in der Mitte der Schale, sondern am rechten oder linken Rand liegen – für den Workshop wurde die Position vorne links gewählt. Die Grundlage für das Arrangement bilden die drei Hauptlinien Shin (Himmel), Soe (Mensch) und Hikae (Erde). In verschiedenen Winkeln wurden zunächst die Zweige angeordnet. Jedem Zweig wurde anschließend noch eine Blüte zur Seite gestellt. „Die Blüte sollte einen anschauen“, sagte Mühlbauer. Zudem sollten sie sich nicht auf derselben Ebene befinden. Unterstützt von Angelika Mühlbauer gestalteten die Teilnehmerinnen schöne Arrangements, die anschließend fleißig mit Smartphones fotografiert wurden. Neben dem klassischen Grundstil hatte die Ikebana-Meisterin für den Workshop noch eine moderne Variante geplant. Dazu erhielten die Teilnehmerinnen schlanke Vasen. Mühlbauer demonstrierte, wie man Schachtelhalm mit Hilfe von Draht zu kunstvollen Formen biegen kann. Dazu wurde jeweils eine Anthurienblüte in der Vase arrangiert. Schließlich zeigte Mühlbauer noch, wie man grüne Aspidistra-Blätter zu kleinen Kunstwerken formen kann, indem man sie aufrollt oder mit dem Fingernagel im Mittelteil des Blattes mehrere parallele Schlitze einzieht, so dass das Blatt auffächert. Zum Abschied gab die Ikebana-Meisterin den Teilnehmern noch das Credo des Gründers der Sogetsu-Schule mit auf den Weg: „Ikebana kann von jedem, zu jeder Zeit, an jedem Ort, mit jeglichem Material und Gefäß ausgeübt werden.“