Shōji, mit weißem Papier bespannte Holzrahmen, sind ein typisches Element der japanischen Architektur. Die Schreinerei Risch in Kaldorf (Gemeinde Titting) hat sich seit über 20 Jahren auf die Herstellung von Shoji spezialisiert. Am Sonntag, 23. Oktober, besuchten Mitglieder der DJG Regensburg und Japanisch-Studenten den Betrieb und erhielten interessante Einblicke in die Fertigung.
In den neu eingerichteten Ausstellungsräumen begrüßten Bernhard und Maria Risch ihre Gäste und zeigten ihnen die verschiedenen verwendeten Papier- und Holzsorten. Das traditionelle Papier importiert die Familie direkt aus Japan. Die Sorten unterscheiden sich in Stärke und Struktur, manche sind sogar wasserfest. Für den Rahmen und die Gitterstreben wird Fichten- oder Red-Cedar-Holz verwendet. Schreinermeister Bernhard Risch betonte, dass das Holz möglichst fehlerfrei sein muss – sogenanntes Filetholz. Zudem zeichneten sich die verwendeten Hölzer durch Leichtigkeit aus. Während in Japan ausschließlich Schiebeelemente verwendet werden, sind bei der Firma Risch auch Shoji auf Rollen erhältlich. Die Elemente eignen sich als Raumteiler oder Schiebetüren für Schrank- und Regalsysteme und werden individuell für den Kunden angefertigt. Das Holz wird vor der Verarbeitung in einem eigenen Trockenraum getrocknet.
Im Anschluss besichtigte die Gruppe die Schreinerei. Hier wird das Holz von Bernhard Risch und seinen Mitarbeitern zu Shōji verarbeitet. Das Papier wird zum Schluss mit Reisleim oder doppelseitigem Klebeband auf das Holzgerüst aufgebracht. Shōji aus Kaldorf finden sich in Privathaushalten, aber z.B. auch in medizinischen Praxen. Bis ins angrenzende Ausland werden sie geliefert.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen klang der Vormittag aus. Wir bedanken uns herzlich bei der Familie Risch für die interessante Exkursion!