Koto-Konzert 2023

Foto: Ostendarp, Reinhold

Mit ihren 1,80 Metern Länge ist die Koto ein beeindruckendes Instrument. Gleich zwei der japanischen Wölbbrettzithern waren am Samstag, 07. Oktober 2023, auf der Bühne im Konzertsaal des Hauses der Musik aufgebaut. Sachiko Miyazawa-Ostendarp und Miriam Tomechna vom Hogaku Dokokai Koto Ensemble in Düsseldorf gaben den Besucherinnen und Besuchern zunächst eine Einführung in Geschichte und Aufbau des Instruments. Die Koto kam in der Nara-Zeit (710-793) aus China nach Japan. Die Zither wird traditionell aus Paulownienholz gefertigt und ist mit 13 Saiten bespannt. Diese waren ursprünglich aus Seide, heutzutage werden aber zumeist Nylon-Saiten verwendet, erklärte Sachiko Miyazawa-Ostendarp. Die Saiten werden mit der rechten Hand angezupft, wobei „Tsume“ genannte Plektren an den Fingern befestigt werden. Mit der linken Hand werden Klangeffekte erzeugt, etwa indem die Saite niedergedrückt wird, um den Ton um eine halbe bis eine ganze Note zu erhöhen. Miriam Tomechna erläuterte die verschiedenen Stimmungen der Koto. Zumeist wird die Grundstimmung (Hirajôshi) verwendet. In Form eines kleinen Quiz‘ vermittelte Sachiko Miyazawa-Ostendarp dem Publikum weitere Fakten zur Koto – etwa, dass die Form des Instruments oft mit einem Drachenkörper verglichen wird. Zunächst durften dann Kinder und Jugendliche das Instrument ausprobieren und das traditionelle Stück „Sakura“ (Kirschblüte) spielen, das als Übungsstück für Kinder komponiert worden war. Dann folgte das Konzert, das mit drei Sätzen aus einem der bekanntesten Koto-Stücke begann: „Rokudan no Shirabe“ von Yatsuhashi Kengyô (ca. 1650). Den gleichen Namen wie der Musiker trägt eine typische japanische Süßigkeit, deren längliche, gewölbte Form an eine Koto erinnern soll. Diese Yatsuhashi, Zimtgebäck überzogen mit Matcha-Schokolade, hatten die Musikerinnen eigens für das Publikum mitgebracht. Beim nächsten Stück „Shiki no Nihon Koyou“ von Akira Morioka (ca. 1950), bei dem es um die vier Jahreszeiten geht, spielte Miriam Tomechna die japanische Bambusflöte Shinobue zur Koto. Eine hörbar modernere Klangwelt bot das Koto-Stück „Taka“ (Die Falken) von Tadao Sawai aus dem Jahr 1972. Die Melodie spiegelt hier den eleganten Flug der Vögel wieder. Den Abschluss bildete das Stück „Miraika“ (Blumen der Zukunft), das Toshihiko Mizuno 1997 für das Miraika-Konzert der Jugend komponiert hatte. Für die Darbietung gab es viel Applaus. Im Anschluss durften auch die erwachsenen Besucher selbst die Koto ausprobieren und noch Fragen zu dem Instrument stellen.

Bilder: Herr Reinhold Ostendarp und Frau Louisa Knobloch

Künstlerinnen

2017 begann Frau Miriam Tomechna ihre Koto-Karriere unter der Anleitung der verstorbenen Frau Makiko Goto. Im Jahr 2022 wurde sie Teil des Koto Ensembles im Hōgaku Dōkōkai, einem japanischen Club in Düsseldorf, der stolz sein 30-jähriges Bestehen feierte. Ebenfalls im Jahr 2022 trat sie dem Japanischen Club Düsseldorf e.V. bei. Über die Jahre hinweg hat dieses Koto Ensemble regelmäßig an Veranstaltungen und Kulturaustauschtreffen in Deutschland und den Nachbarländern teilgenommen.

Frau Sachiko Miyazawa-Ostendarp ist seit 2006 als Lehrerin an der Bilingualen Japanischen Schule Düsseldorf e.V. tätig und unterrichtet dort in zweisprachigem Japanisch. Ihre eigene Koto-Ausbildung begann sie hingegen erst 2014 bei derselben Meisterin. Im Jahr 2017 trat sie dem Koto-Ensemble bei und gründete zur gleichen Zeit die Koto AG an der Schule. Gegenwärtig ist sie ein Mitglied des Ikuta-Ryu Sawai Koto Ensembles und wird von Frau Etsuko Takezawa unterrichtet.