Beim Monatstreff November referierte Klaus Lange über „Reisen in Japan zur Edo-Zeit“. Dabei stellte er vor, welche Bevölkerungsgruppen damals auf den japanischen Hauptstraßen anzutreffen waren, welche Infrastruktur den Reisenden zur Verfügung stand und mit welchen Unannehmlichkeiten und Gefahren zu rechnen war. Holzschnitte aus dem 19. Jahrhunderts sowie frühe Fotografien erlauben auch heute noch einen guten Eindruck von den Gegebenheiten des damaligen Reiseverkehrs. Vor allem Pilgerreisen setzten einen Reiseboom in Gang, der zum Beispiel auf dem Tokaido, der 500 km langen Verbindung zwischen Edo und Kyoto, manche der eigens zur Versorgung der Reisenden mit Trägern, Pferden, Verpflegung und Unterkunft angelegten und häufig zunächst kleinen Poststationen deutlich anwachsen und zudem vielfältige Geschäfte entstehen ließ. Der Verkehr auf den großen Überlandstraßen wurde von Europäern mit Erstaunen so stark wie der in den großen europäischen Hauptstädten beschrieben.